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Würdigung von Ehrenmitgliedern​

Geschrieben von Prof. Dr. med. Carl Schirren

Protokolle, die entsprechend den Satzungen in zwei- bzw. vierjährlichen Abständen abgehalten werden mussten, weisen sowohl in den Unterlagen beim Vereinsregister als auch in denen der Gesellschaft eine sehr unterschiedliche Qualität auf. Offensichtlich reichte es den verschiedenen Vorständen, sich auf das Allernotwendigste beschränken zu können. In einem Protokoll aus dem Jahre 1986 finden sich Würdigungen von zwei verstorbenen Ehrenmitgliedern. Es heißt dort u.a.: »Werner Müller ist uns allen aus seiner aktiven Zeit als Chefarzt der Hautklinik St. Georg bestens in Erinnerung. Seine lebendigen, mit unnachahmlicher Genauigkeit vorbereiteten Krankendemonstrationen wie auch seine bewundernswerten fotografischen Darstellungen, die einigen auch aus seiner Monografie noch bestens in der Erinnerung sind, waren ein Beleg für seine große dermatologische Kunst«. Ich möchte Ihnen sehr herzlich Dank sagen für alles das, was Sie in der vergangenen Zeit im Rahmen der Hamburger Dermatologischen Gesellschaft und in der Dermatologie für Hamburg insgesamt gewirkt haben. Sie sind sicher einer der letzten Vertreter unseres Faches, der in klassischem Geiste erzogen wurde und für den die morphologische Betrachtung und Bewertung von dermatologischen Affektionen im Vordergrund gestanden hat. Die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft unserer Gesellschaft hatte ihn sehr bewegt; die Gesellschaft hat damit eine richtige Entscheidung getroffen, weil nicht zuletzt auch sie selbst sich mit dieser Verleihung auszeichnete.

»Udo Ellerbroek – ein anderer begnadeter Hautarzt – steht vor unserem geistigen Auge, wie wir ihn zuletzt anlässlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft erlebten. Er war damals schon vom Tode gezeichnet. Dass seine Hamburger Dermatologische Gesellschaft ihn auf diese Weise ausgezeichnet hat, hat er mit besonderer Dankbarkeit aufgenommen. Er gehört zu den Pionieren der Phlebologie in unserem Fache und hat sich durch seine Initiative mit der Schaffung der Heilanstalt für Beinleiden im Rahmen der LVA Hamburg ein bleibendes Denkmal gesetzt. Er leitete die Heilanstalt von 1951 bis 1971 und war einer der aktivsten Phlebologen der damaligen Zeit. Seine wissenschaftlichen Publikationen beschäftigten sich mit dermatologischen, phlebologischen und sozialmedizinischen Fragen. Er war Ehrenmitglied der Hamburger Dermatologtischen Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie.«

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