Verbindungen zu auswärtigen Kliniken
Geschrieben von Prof. Dr. med. Carl Schirren
Die Hamburger Dermatologische Gesellschaft pflegte stets einen intensiven Kontakt zu anderen Kliniken in Norddeutschland. Das kam zum Beispiel dadurch zum Ausdruck, dass zu den Jahrestagungen jeweils auch diese Kliniken mit Einladungen bedacht wurden, damit auf diese Weise auch die dort tätigen Klinikmitarbeiter die Möglichkeit haben sollten, an den Hamburger Tagungen teilzunehmen. Darüber hinaus wurde diese Art der Zusammenarbeit auch dadurch gepflegt, dass gelegentlich Tagungen der Hamburger Gesellschaft nach auswärts verlagert wurden. Das war zum Beispiel der Fall bei Tagungen, die nach Lübeck (1963), Kiel (1957, 1970), Norderney (1967), Bremen (1969) und Hannover (1971) gelegt worden sind.
Seit 1971 sind keine derartigen »auswärtigen« Tagungen der Hamburger Dermatologischen Gesellschaft mehr zu verzeichnen. Ganz offensichtlich beruht das darauf, dass in Hamburg selbst jetzt drei Möglichkeiten für eine Tagung zur Verfügung standen (BWK = Bundeswehrkrankenhaus, Allgemeines Krankenhaus [AK] St. Georg und das UKE = Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf).
Andererseits ist zu bedenken, dass die Organisation einer »auswärtigen Tagung« nicht nur einen persönlichen Kontakt nach auswärts beinhaltete und ein besonderes Interesse der jeweiligen Vorsitzenden zur Grundlage haben musste. Es steht außer Frage, dass dieser Gesichtspunkt wohl eine besondere Bedeutung gehabt haben dürfte, der möglicherweise auch damit im Zusammenhang stehen könnte, dass sich in den letzten 20 Jahren auf den betreffenden Chefpositionen ein erheblicher Wandel vollzogen hat. Man sollte nicht vergessen, dass eine Neubesetzung für den »Neuen« auch eine gewisse Zeit der Orientierung in der neuen Position etc. bedeutet, die für andere Aktivitäten keinen Platz lässt.
Allerdings sind die jeweils nach auswärts verlagerten Dermatologentagungen der Hamburger Gesellschaft für alle Teilnehmer stets ein großer Gewinn gewesen, der für den Einzelnen einen Einblick in die Organisation und die räumlichen Verhältnisse einer anderen Klinik hatte. In einem begrenzten Rahmen trifft dieser Aspekt naturgemäß auch für die drei Hamburger Kliniken zu, die zwar räumlich in der gleichen Stadt liegen, andererseits jedoch in ihrer Art und Struktur ein Eigenleben haben.
Die persönlichen Beziehungen der einzelnen Vorsitzenden nach außerhalb dürften eine Möglichkeit sein, um für eine »auswärtige Tagung« eine Grundlage zu haben beziehungsweise auszubauen. So wäre die Berufung auf eine Chefposition für einen früheren Mitarbeiter für ein derartiges Vorhaben eine günstige Basis, um eine »auswärtige Tagung« zu organisieren. In diesem Zusammenhang ist auch zu berücksichtigen, dass in den vergangenen Jahrzehnten eine deutliche Zunahme von ärztlichen Kongressen zu verzeichnen ist, die eine Erklärung für den Wandel von Hamburg aus für eine auswärtige Tagung sein könnte.