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Gruppenarbeit​

Geschrieben von Prof. Dr. med. Carl Schirren

In diesen Rahmen gehört auch die Diskussion zum Thema »Gruppenarbeit«, die von Schirren in seiner Zeit als Vorsitzender eingeführt wurde. Darunter ist zu verstehen, dass zu bestimmten Themen ein Angebot vorgeschlagen wurde, an dessen Diskussion sich die Mitglieder je nach Interesse und in kleinem Kreise beteiligen konnten und deren Dauer im Voraus festgelegt war. Nach Ende derselben war im Plenum darüber zu berichten. Dieses Verfahren bot den Mitgliedern die Möglichkeit, unbehelligt durch das Plenum in kleinem Kreise unter den Kollegen ein Thema zu bearbeiten und zu diskutieren. Zweifellos war das mit einem gewissen Risiko behaftet, da die Mitglieder nicht darauf vorbereitet und nicht daran gewöhnt waren, in kleinem Kreise gewissermaßen »unter sich« zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen. Die Gruppenarbeit wurde in getrennten Räumen abgehalten und sollte vor allem »praxisnah« gestaltet sein. Seitens des Vorstands war jeweils ein Moderator eingeteilt worden, der sich auf diese Tätigkeit vorzubereiten hatte, im Übrigen aber selbst nur als Berater bei der Abwicklung des betreffenden Themas zu wirken hatte. Ausdrücklich war Wert darauf gelegt worden, dass nicht etwa Vorträge oder gar Referate gehalten wurden. Vielmehr sollten die Teilnehmer eigene Praxiserfahrungen einbringen und auf diese Weise die anderen Teilnehmer zur eigenen Stellungnahme herausfordern. So wurde die aktive Mitarbeit in der Gruppe gefördert. Diese Gruppenarbeit war für alle Mitglieder etwas sehr Ungewöhnliches, aber sie wurde angenommen und auch in den folgenden Mitgliederversammlungen fortgesetzt für vier Jahre. Für die Tagung am 26.11.1983 war in der Ankündigung folgende Gruppenarbeit aufgeführt: Aktuelle Allergiefragen (Schulz); aktuelle Andrologiefragen (Schirren und Schütte); Notfälle in der dermatologischen Praxis (Felten und Mensing) – mit abschließender Diskussion im Plenum. Dann unterblieb es jedoch, eine Fortsetzung anzubieten und man kehrte zu dem früheren, allgemein bekannten und vertrauten Verfahren zurück. An das Neue muss man sich immer erst gewöhnen und es bedarf dazu auch eines Motors, der einer Mehrheit dieses ungewöhnliche Verfahren anzubieten in der Lage ist.

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